Foto: Karl Krippner
Wenn alle sechs Glocken der Weißenhorner Stadtpfarrkirche läuten, dann ist ein besonderer Festtag. Ein solcher war auch am vergangenen Sonntag, als Pater Jacob Sebastian Edathinattu CMF seine Nachprimiz feierte. Aus allen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft kamen die Gläubigen zum Gottesdienst. Fahnenabordnungen der kirchlichen Verbände, etwa 30 Ministranten sowie Geistliche und Diakone aus der Pfarrei und dem Claretiner-Orden begleiteten den Neupriester beim Einzug ins Gotteshaus.
Stadtpfarrer Lothar Hartmann war bei der Priesterweihe und Primiz in der Heimatgemeinde von ihm dabei. Er begrüßte einleitend und berichtete kurz von diesem beeindruckenden Erlebnis in der indischen Stadt Champakara im Süden Indiens. Seit 50 Jahren seien die Claretiner in Indien tätig. Viele sind seither dem Ruf gefolgt um in ihrer Heimat sowie in Deutschland und anderen Ländern in der Seelsorge tätig zu sein.
Pfarrer Hartmann segnete seinen künftigen Kaplan und eine Primizkerze, die ihn beim Start in seinem neuen Aufgabenbereich begleiten möge. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, mit Pater Jacob einen Wegbegleiter für möglichst lange Zeit zu haben, um die vielfältigen Herausforderungen in der Pfarrei meistern zu können.
„Der Herr braucht ihn.“ (Lukas 19:31) und weiter: „Lass mich Dein Esel sein…“ so steht es auf seinem Primizbild, das er für die Mitfeiernden bereithielt. Pfarrer Hartmann ging in seiner Ansprache auf diesen, von Pater Jacob gewählten Leitspruch ein. Dieser erklärte nochmals ausführlich seine Grundeinstellung als Neupriester: Der Esel sei das treueste Geschöpf, das zuverlässigste Lasttier. Der Herr brauche Esel und Eselinnen, die demütig, aber auch selbstbewusst seien. „Besitze mich ganz und immer. Und segne mich! Das gibt mir Kraft, gern ein Esel zu sein für Dich und die Menschen.“ Seinen besonderen Segen spendete er als Primiziant am Ende des feierlichen Gottesdienstes allen Gläubigen.
Mit einer sehr passenden Auswahl moderner Lieder umrahmte der Chor conTakt, unter der Leitung von Kirchenmusiker Matthias van Velsen, gesanglich die Feier. Nicht die Orgel, sondern Gitarrenklänge, Trompete, Flöte und Drums begleiteten die Sänger. Sie sorgten für ein ganz besonderes Feeling, für eine Art Aufbruchstimmung, die sich der Neupriester wünscht!
Nach dem Gottesdienst wurde ins älteste Gebäude der Stadt, in die Schranne, eingeladen. Frau Kerstin Lutz, zweite Bürgermeisterin, überbrachte die Glückwünsche der Stadt. Auch Ministranten und alle Mitfeiernde aus der Pfarreiengemeinschaft bekundeten dem Neupriester ihre guten Wünsche. Bei einem kleinen Umtrunk und Imbiss kam es noch zu vielen Begegnungen und Gesprächen, begleitet von der Stadtkapelle Weißenhorn.
Text: Paul Silberbaur